MANEO zusammengefasst

Menschen verbinden. Vielfalt und Toleranz leben.

MANEO – Das schwule Anti-Gewalt Projekt in Berlin – ist ein eigenständiges Projekt von Mann-O-Meter e.V. und besteht seit 24 Jahren. Es ist das älteste, bekannteste und erfahrenste schwule Anti-Gewalt-Projekt in Deutschland. Her-ausragend dabei ist das ehrenamtliche Engagement, mit dem sich viele Menschen für MANEO einsetzen. Finanziell wird die Projektarbeit anteilig von der Berliner Senatsverwaltung gefördert.

Im Fokus der Arbeit stehen vier Kernbereiche: Opferhilfeberatung: schwule und bisexuelle Jugendliche und erwachsene Männer, die Opfer von Gewalt und Dis-kriminierung wurden, werden beraten und unterstützt. Zu den Gewalttaten zählen neben vorurteilsmotivierten homophoben Gewalttaten auch z.B. häusliche Gewalt, sexuelle Übergriffe, Zwangsehen, Raub und Diebstahl. MANEO kooperiert mit erfahrenen Opferhilfeeinrichtungen in Deutschland und Europa. Erfassung von Gewalttaten: insbesondere vorurteilsmotivierte, homophobe Gewalttaten werden in Berlin erfasst und ausgewertet. Ergebnisse werden in einem Jahresbericht veröffentlicht. Gewaltprävention: die Öffentlichkeit wird über Homophobie und Hassgewalt informiert, die Szenen auf Gefahren hingewiesen und Multiplikatoren vernetzt und mobilisiert. Regelmäßig zeigen wir Präsenz in Berlins Szenen, ob beim Straßenfest oder CSD. MANEO setzt sich für mehr Zusammenarbeit mit der Berliner Polizei ein. Mitarbeit und Engagement: bürgerschaftliches Engagement wird bestärkt und mobilisiert (Empowerment), ehrenamtliche Mitarbeit bei MANEO gefördert und organisiert. Zu weiteren Aufgabenbereiche zählen: Ressourcensicherung, Qualitätsmanagement und Vernetzung. Zur Auf-rechterhaltung seiner senatsgeförderten Arbeit muss MANEO einen Eigenanteil von derzeit etwa 3.000 Euro beisteuern.
Das, was MANEO tatsächlich leistet, geht weit über diese Förderung hinaus. Die Zahlen in unseren Jahresberichten belegen, dass die Arbeit in den Kernaufgaben und die vielen weiteren Projektinitiativen, die MANEO gegründet hat und teilweise fortsetzt, nur dank vieler ehrenamtlicher HelferInnen und SponsorInnen möglich war.
MANEO setzt sich in Berlin für Vielfalt und Toleranz ein, macht sich gegen jede Form von vorurteilsmotivierter Hassgewalt stark, dies mit Kompetenz und Kreativität. Wir zeigen Solidarität und bringen Menschen zusammen, die die gemein-same Vision einer toleranten und weltoffenen Stadt mit Leben füllen. Wir bauen Netzwerke und Bündnisse, mobilisieren bürgerschaftliches Engagement und schaffen öffentliche Aufmerksamkeit.
Beispielsweise haben wir Kiezforen und Wirterunden ins Leben gerufen, haben 1993 das Lesbisch- Schwule Straßenfest im Schöneberger Regenbogenkiez gegründet – mit jährlich 400.000 Besuchern heute eine feste Größe im Berliner Veranstaltungskalender – haben 1994 den Berliner CSD organisiert und ihm eine neue, bis heute erhaltene Basis gegeben, mit unserer MANEO-Toleranzkampagne (2006-2009) zur Gründung der „Initiative Sexuelle Vielfalt“ (ISV) beigetragen, mit der MANEO- Gewaltpräventionskampagne (2010-2011) das Berliner Toleranzbündnis aufgebaut, das mittlerweile 130 Partner zählt, und darüber Voraussetzungen für neue und gemeinsame Initiativen in der Stadt geschaffen, u.a. 2013 mit der regenbogenfarbenen Kuppelbeleuchtung des U-Bahnhofes Nollendorfplatz den Schöneberger „Regenbogenkiez“ markiert.

Zu unseren mittlerweile fest etablierten jährlichen Events zählt „Kiss Kiss Berlin“ (seit 2007: Kiss-In und Party-Benefiz, seit 2013 auch die Aktion „Kiss Kiss Berlin- Regenbogenkuchen“), um für den Internationalen Tag gegen Homo-phobie und Trans*-phobie zu mobilisieren.
Fest etabliert haben sich auch unsere MANEO– Nachtflugbegleiter, unser ehrenamtliches Vorort-Team, das nachts durch Szeneorte zieht und nützliche Tipps bei Gefahren gibt und für mehr Achtsamkeit und Sicherheit wirbt. Mit Unter-stützung des Friedrichstadtpalastes wurde die Choreographie einstudiert und mit Hilfe von Studenten der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) ein Social-Spot produziert. Der Video-Clip ist regelmäßig im „Berliner Fenster“ (U-Bahn-Werbung) zu sehen. Anfang 2014 haben wir in Zusammenarbeit mit der dffb und Hertha BSC zwei weitere Social-Spots zum Thema Homophobie im Fußball entwickelt, die anlässlich des Bundesligaspiels Hertha BSC/ VfL Wolfsburg am 16. Februar im Berliner Olympiastadion Premiere feierten.

Zu weiteren bedeutenden Initiativen zählen wissenschaftlich begleitete Umfragen zum Thema Homophobie und Viktimisierung in Deutschland und Wir haben maßgeblich dazu beigetragen, dass 1992 die Ansprechpartner der Berliner Polizei für gleichgeschlechtliche Lebensweisen – die bislang einzigen hauptamt-lich bestellten Mitarbeiter in dieser Funktion in Deutschland – und letztes Jahr eine Ansprechpartnerin bei der Berliner Staatsanwaltschaft eingesetzt wurden. Im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland haben wir unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin eine Kampagne gegen Homophobie im Fußball gestartet, die weit über unsere Stadt hinaus Be-achtung gefunden hatte.
Stets blicken wir auch über den eigenen Tellerrand hinaus. Dafür steht unser inter-nationales Engagement und grenzübergreifende Solidarität. 2011 trugen wir den großen MANEO-Knutschbären durch Berlins Szenen, der von über 1000 Menschen mit Lippenstiftfarbe beküßt worden war, um ihn im Mai anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Berlin-Moskau als Toleranz-Botschafter nach Moskau auf Reisen zu schicken. Wir haben unsere EU-Partnerschaften mit Organisationen in Polen und Frankreich im Rahmen unserer Toleranzkampagne (2006-2009) gefestigt. Mit der Regenbogenbrücke bauen wir einen Brückenschlag zwischen Deutschland und Israel, mit der Initiative Building Bridges weitere internationale Kooperationen aus. Mit einem EU-geförderten Projekt (2010-2011) haben wir die Zusammenarbeit zwischen Or-ganisationen und Polizei in acht EU-Staaten befördert. Seit mehreren Jahren be-stehen gute Kontakte zur EU-Kommission und zur OSZE. Wir haben seit 2006 mehrere internationale Fachkonferenzen zum Thema „Homophobie und Hass-gewalt“ durchgeführt, zuletzt 2012 einen internationalen Kongress zum Thema „Regenbogenkieze“, an dem über 130 Fachpersonen aus internationalen Welt-metropolen teilnahmen.
Ende September 2013 fand die 8. Verleihung des seit 2006 jährlich vergebenen „Tolerantia-Award“ in Warschau statt. Diesen europäischen Gemeinschaftspreis vergeben wir gemeinsam mit unseren polnischen und französischen Partnerorganisationen an herausragende Persönlichkeiten und Projekte in Europa, die sich bei der Überwindung von Homophobie, Trans*phobie und Hassgewalt in der Gesellschaft und Europa verdient gemacht haben.
Für unsere Arbeit wurden wir bereits mehrfach ausgezeichnet. Die vielen großen und kleinen Erfolgsgeschichten verdanken wir nicht zuletzt vielen Menschen, die uns bisher unterstützt haben. Seit 2005 hat MANEO einen ehrenamtlichen Fach-beirat. Diesem gehören derzeit 18 Frauen und Männer an, Lesben, Schwule und Heterosexuelle.

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