16.06.2005: MANEO unterstützte Warschauer CSD 2005
Polnische und Europäische Politiker setzten sich über das Warschauer CSD-Verbot hinweg
Unter massivem Polizeischutz nahmen am 11.06.2005 bis zu 5.000 Menschen an der CSD-Demonstration in Warschau teil, unter ihnen die stellvertretende polnische Premierministerin Izabela Jaruga-Nowacka und der stellvertretende Präsident des polnischen Senats Kazimierz Kutz. Mit der „Gleichberechtigungsparade“ setzten sich die Organisatoren sowie die Teilnehmer des CSDs über das vom Warschauer Bürgermeister Lech Kaczyński verhängte Demonstrations-Verbot hinweg und forderten europäische Menschenrechte auch für Polen ein. Zahlreiche Repräsentanten aus der europäischen Politik und von LSBT* Organisationen, unter ihnen MANEO, unterstützten die Warschauer Veranstalter und nahmen ebenfalls an der Demonstration teil. Angriffe rechter Gegendemonstranten verletzten einige Teilnehmer.
Warschaus Bürgermeister Lech Kaczyński (Partei „Recht und Gerechtigkeit“), der bereits im letzten Jahr die „Gleichberechtigungsparade“ (Parada Równości) in Warschau verhindert hatte, begründet in diesem Jahr das Verbot mit den Worten: „Ich bin Befürworter der Toleranz, aber Gegner der Unterstützung schwulorientierten Verhaltens.“ Die „Stiftung für Gleichberechtigung“ (Fundacja Równości) und „Kampagne gegen Homophobie“ (Kampania Przeciw Homofobii – KPH) – beide sind Partnerorganisationen von MANEO – hatten schließlich europaweit um Unterstützung und Solidarität geworben.
Für MANEO war es selbstverständlich, seine polnischen Partnerorganisationen zu unterstützen, zumal die öffentliche Stimmung in Polen durch erzkonservative Stimmen aus Politik und Kirche angeheizt worden war. Während des CSDs in Warschau versuchten zahlreiche Gegendemonstranten die Parade zu verhindern und warfen mit Eiern und Steinen. Nur das schnelle Eingreifen von über 1.000 Polizeibeamten, die zum Schutz der Demonstranten durch das polnische Innenministerium bereit gestellt worden waren, verhinderte Schlimmeres.