Übergabe des „MANEO-Reports“ an Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie und Trans+phobie macht Berlins schwules Anti-Gewalt Projekt MANEO in Berlin mobil und setzt Zeichen. Dazu zählt traditionell die Übergabe des MANEO-Reports an die Vertreter der im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen Fraktionen.
Um 10 Uhr fanden sich die MANEO Nachtflugbegleiter im Berliner Abgeordnetenhaus ein, um den MANEO Sicherheitscheck durchzuführen und die anwesenden Politiker und Politikerinnen in den MANEO Routenplaner in Richtung eines sicheren und homophobiefreien Berlins einzuweisen.
Zu den Forderungen gehört in erster Linie eine flächendeckende und vor allem auch frühzeitige und zielgruppenspezifische Aufklärung über die unterschiedlichen Formen der sexuellen Identität.
„Gesellschaftliche Aufklärung ist die beste Prävention von Vorurteilsbildung und den daraus sich unter Umständen entwickelnden Formen von Gewalt“, so die MANEO-Nachtflugbegleiter. Diese Aufklärung müsse in allen gesellschaftlichen Bereichen konsequent betrieben werden. Dazu gehört auch die Einbeziehung der verschiedenen gesellschaftlichen Interessengruppen, eben auch die großen Religionen. Glaubens-, Meinungs- und Weltanschauungsfreiheiten des Einen dürfe das Recht der persönlichen Entfaltung des Anderen nicht unzulässig beeinträchtigen – „wie der Glaube von Rauchern an die Zulässigkeit des Rauchens auf unserer Bordtoilette“, so die MANEO-Nachtflugbegleiter.
Weiterhin müsse gewährleistet sein, dass Opfern von homophober Gewalt schnelle und vor allem auch dauerhafte Hilfe zur Verfügung steht. Um dies garantieren zu können, sei eine angemessene öffentliche Förderung von entsprechenden Projekten – eben durch Senatsgelder – immanent wichtig auf dem Weg zu einem sichereren und offeneren und vielfältigeren Berlin. Doch auch für diesen Bereich gelten Sicherheitshinweise: „Sexuelle Vielfalt ist menschlich. Sexualität macht Spaß und dient der Freude wie dem Leben – sie verdient es nicht, nur verwaltet, noch von zweifelhaften Moralisten verleugnet zu werden“, so die MANEO-Nachtflugbegleiter. Der Vorschlag der Nachtflugbegleiter, jedes „Schwule Sau“, „Scheiß Lesbe“ oder „Scheiß Transe“ mit einer Beleidigungssteuer zu ahnden und dadurch binnen kurzer Zeit den Berliner Haushalt zu sanieren, wurde von den Abgeordneten in Anbetracht der zu stopfenden Haushaltslöcher mit Sympathie aufgenommen.
Anschließend veranstalteten die MANEO-Nachtflugbegleiter auf dem Potsdamer Platz ein Kiss-In. Unter dem Motto „Protect Every Kiss“ baten sie Passanten, mit einem Kuss auf eine Postkarte ihr Lippenbekenntnis zu Toleranz und Vielfalt zu besiegeln.